Wie kalkuliert man Preise?

Hilfe, wie komme ich zum korrekten Preis?

Das Festlegen von Preisen ist keine einfache Sache. Man bewegt sich nicht im luftleeren Raum, sondern ist mit Materialkosten, Lohnkosten etc. konfrontiert und möchte auch einen gewissen Gewinn erzielen. All diese Faktoren wirken auf die Preisfindung ein und machen diese zur Herausforderung. Und der Umgang mit dieser Herausforderungen wird besonders dann schwierig, wenn man nicht weiss, wie man sie systematisch angehen kann.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen den Ansatz der Preisberechnung mittels Kostenelementen aufzeigen. So können auch Sie sicherstellen, dass nicht von Beginn weg falsch offeriert wird.

Bei den nachfolgenden Informationen handelt es bewusst um starke Vereinfachungen. Die Zahlen dienen nur als Beispiel.

Die Basis: Einzelkosten, Gemeinkosten und Gewinn

Es gibt Kosten welche sich ganz spezifisch dem Durchführen einer bestimmten Arbeit zurechnen lassen. Wollen Sie z.B. dem Kunden Müller eine Seitenwand bauen, verbrauchen Sie dafür eine ganz konkrete Menge Nägel und Holz. Solche Einzelkosten können von Gemeinkosten unterschieden werden. Letztere entstehen Ihrem Geschäft unabhängig davon, wie viele Seitenwände Sie bauen. Denken Sie z.B. an die Prämie für Ihre Betriebsversicherung.

Möchten Sie im kommenden Jahr kostendeckend Arbeiten? Dann müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre geplanten Einzel- und Gemeinkosten von Ihren Preisen respektive dem Umsatz gedeckt werden. Möchten Sie einen Gewinn erwirtschaften, müssen Sie diesen Anteilsweise zusätzlich auf Ihre Preise dazuschlagen. Doch wie gelingt das alles?

Von Positionen und Kostenelementen

Wie Ihnen vermutlich bereits bewusst ist, offerieren Sie mit einer einzelnen Positionen, z.B. dem Bau von 20 m2 Seitenwand, eigentlich meist ein Sammelsurium von Dingen. Schliesslich müssen Sie Nägel, Holz, Arbeit etc. aufwenden. Allerdings macht die Vermengung dieser Dinge in einer Position die Angelegenheit deutlich einfacher und kompakter.

Oft ist der Positionspreis eine Gefühls- oder Erfahrungssache. Allerdings kann meist nur eine Kalkulation klarmachen, ob hier tatsächlich vernünftig offeriert wird. Eine solche Kalkulation nimmt die Position und zerlegt sie in Kostenelemente. Hierbei handelt es sich um eine Liste jener Einzelkosten, die sich dem Erstellen der offerierten Position zurechnen lassen. Dabei wird pro Kostenelement eine Umrechnung vorgenommen, z.B. "Was kosten mich die Holzplatten pro m2 offerierter Bau einer Seitenwand?".
Alt Text
Positionspreise errechnen sich aus Kostenelementen welche ihrerseits, mittels Kalkulationsfaktoren, Gemeinkosten- und Gewinnanteile tragen.

Der Trick besteht nun darin, den Einzelkosten, welche nun im Form von Kostenelementen greifbar sind, einen Anteil der Gemeinkosten und einem Anteil Gewinn "aufzubürden". Aus reiner Planungssicht gilt dann: Wenn Sie den Umsatz erreichen, decken Ihre verkauften Positionen, respektive deren Preise, sowohl Ihre (Einzel- und Gemein-)Kosten als auch den Gewinn.

Kalkulationsfaktoren

Kalkulationsfaktoren sind ein Instrument, mit dem Sie Ihren Kostenelementen, Gemeinkosten- respektive Gewinnanteile "aufbürden" können. Ein Kalkulationsfaktor 1.15 kann beispielsweise 10% Gemeinkosten und 5% Gewinn auf ein Kostenelement hinzurechnen, wobei letzteres hier als 100%-Basis betrachtet wird. So tragen die pro m2 "Bau Seitenwand" eingerechneten Holzplatten im obigen Beispiel CHF 1.00 Gemeinkosten- und CHF 0.50 Gewinnanteil, respektive bringen diese Anteile in den Positionspreis und schlussendlich den Umsatz ein.

Alt Text
Kalkulationsfaktoren sind als Zuschläge auf Kostenelemente zu verstehen.

Natürlich ist es auch möglich, Kostenelemente, neben den Gemeinkosten- und Gewinnanteilen, quasi aus Einzelkosten-Sicht noch weitere Einzelkosten-Zuschläge tragen zu lassen und diese in den Kalkulationsfaktor einfliessen zu lassen (siehe erhöhter Kalkulationsfaktor des Hilfsarbeiters im Beispiel).

Die Ermittlung von sinnvollen Kostenfaktoren bedingt eine solide Datenbasis. Evtl. können bei Ihnen Vorjahreszahlen als Grundlage dienen, um realistische Annahme bezüglich dem Verhältnis der einzelnen Blöcke zu tätigen und sinnvolle Zuschläge zu errechnen. Weiter kann es sinnvoll sein mit dem Treuhänder über die Kostenstrukturen zusprechen.

Hilfsmittel

Für das Errechnen von Positionspreise auf Basis von Kostenelementen ist es sinnvoll ein technisches Hilfsmittel einzusetzen:

Alt Text
Software macht es massiv einfacher, Preise zu kalkulieren.

Mit dem Zusatzmodul Kalkulation von EnzianPlus, wird es beispielsweise massiv einfacher Kostenelemente und Kalkulationsfaktoren im Blick zu haben.

Bereit fürs Ausprobieren? Unsere Vorschau gibt Einblick in die Kalkulation.

Wechseln Sie in der Positionstabelle einfach zur Kalkulations-Ansicht:

Image

Sie können unsere Software auf einem Tablet oder einem PC testen.

Related Articles